Sonntagmorgens am Frühstückstisch mit warmen Croissants, mittwochs, wenn Oma ihre Enkelin aus der Schule abholt, am ersten Herbstferientag und am Morgen des Schwesternwochenendes kommt oft die Frage: „Was machen wir heute?“ Neben Ideen wie Kino, Spielplatz, Schwimmbad, Sauna oder einem netten Mittagessen gibt es noch etwas anderes: nämlich das Gartencenter!
Das Gartencenter ist für viele Menschen ein perfekter Ausflug. Das Problem ist nur, dass wir als Betreiber von Gartencentern dies oft nicht so richtig verstanden haben. Wir setzen zum Beispiel alles daran, um in der Weihnachtszeit und zu Beginn der Frühjahrssaison ein schönes Erlebnis für die Besucher zu schaffen, aber zwischen diesen Highlights tun wir so, als ob der Kunde gar nicht da wäre. Als ob die Kunden von Ende Dezember bis Mitte März keine freie Zeit hätten. Als ob sie sich zwischen Juni und Oktober nie fragen würden: „Was machen wir heute?“
Letzte Woche habe ich mit einem Unternehmer gesprochen, ich nenne ihn einfach mal Piet. Piet ist mit Leib und Seele Unternehmer. Er erzählte mir voller Stolz von seinem Geschäftsmodell für die Vorweihnachtszeit. „Die Verbraucher haben viel Zeit und mit dieser Zeit müssen sie etwas anfangen. Wir bieten ihnen eine kostenlose Weihnachtsshow an. Das Weihnachtssortiment verkauft sich gut, aber die hohen Besucherzahlen an Weihnachten sorgen sicherlich auch für Umsatzsteigerungen in anderen Produktgruppen.“ Ich sah Piet verständnisvoll an: „Natürlich, logisch, nur schade, dass die Kunden auch im November etwas mit ihrer Freizeit anfangen müssen...“
Später im Gespräch wurde eine Anekdote von einem Kollegen von Piet vom vergangenen Februar erzählt. Dieser Kollege traf in der Stadt eine alte Klassenkameradin. „Wie geht es dir jetzt? Was machst du heute so?“. Du weißt, wie das läuft. Piets Kollege erzählte von seiner Arbeit. Die Klassenkameradin kannte das Gartencenter und ging dort auch oft hin. Auf die Frage, ob sie kürzlich dort gewesen sei, antwortete sie: „Natürlich! Vor 3 Monaten habe ich einen schönen Weihnachtsstern gekauft, lecker zu Mittag gegessen und ein tolles Weihnachtsgeschenk für den Hund mitgebracht.“ Auf die Frage, warum sie in den letzten 3 Monaten nicht mehr da war, kam eine überraschende Antwort: „Das Karussell ist nicht mehr da!“
Daher möchte ich mich für einen Wandel einsetzen, denn die Erwartungen der Kunden haben sich geändert. Von „im Gartencenter ist es nur an zwei Jahreszeiten wirklich schön“ zu „das Gartencenter ist (fast) das ganze Jahr über schön“. Dieser Wandel beginnt natürlich – wie immer – beim Gartencenter-Unternehmer. Machen wir „öfter Spaß haben" zu einem Ziel an sich. Ein schnellerer und effizienterer Umbau ist dabei ein wichtiger Bestandteil. Und auch öfter im Jahr Themenwochen organisieren.
Dann kann im Januar an einem Sonntagmorgen am Frühstückstisch die Antwort auf die Frage „Was machen wir heute?“ lauten: „Im Gartencenter gibt es den Inspirationsworkshop für Zimmerpflanzen!“
Dann kann an einem Mittwoch im Februar, wenn Oma ihre Enkelin aus der Schule abholt, die Antwort auf die Frage „Was machen wir heute?" lauten: „Ins Gartencenter, denn dort steht mein Lieblingskarussell!"
Dann kann an dem Schwesternwochenende an einem Samstagmorgen im September die Antwort auf die Frage „Was machen wir heute?" lauten: „Ins Gartencenter, denn da finden die Minimorphose-Tage statt!“
Dann kann im Oktober am ersten Ferientag die Antwort auf die Frage „Was machen wir heute?" lauten: „Ins Gartencenter, denn da findet die Honig- und Bienenschnitzeljagd statt!“
So bleibt es das ganze Jahr über interessant und die Kunden haben das ganze Jahr über einen Grund, vorbeizukommen. Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass „ins Gartencenter!“ immer eine gute Antwort auf die so häufig gestellte Frage „Was machen wir heute?“ sein kann.
Kees de Haan, Gründer der De Haan Gruppe
Van Harenstraat 10
5145 RJ Waalwijk
Niederlande